Warum sind in den teuren Produkten, schädliche, chemische Inhaltstoffe enthalten?
Schöne Versprechen – die großen Kosmetiklügen
Sind Sie auch im Glauben, teure Pflege für Körper und Haar ist gleichbedeutend mit gesunden, wertvollen Inhaltsstoffen? Dann werden Sie nach der Lektüre dieses Beitrags ziemlich enttäuscht sein.
Erdöle in Kosmetika?
Menschen unterliegen den Werbemaßnahmen der Kosmetikkonzerne.
Qualität hat ihren Preis. Wer das glaubt, liegt falsch. Jemand aus der Kosmetikindustrie sagte einmal: „Wir verkaufen keine Cremes wir verkaufen Illusionen“. Dass diese „Illusionen“ für gefüllte Kassen der Kosmetikhersteller sorgen, zeigen die aktuellen Zahlen. Acht von zehn Österreichern verwenden täglich Produkte für die Haut-Körperpflege. Im Jahr 2015 haben sie dafür rund 1,5 Milliarden Euro ausgegeben.
Perfekte Gesichter auf Plakaten und Anzeigen. Zu schön um wahr zu sein. Im Schummeln sind sie die besten Meister: Photoshop, Make-up, perfekte Ausleuchtung ermöglichen makellose Haut, einen perfekten Teint und eine tolle Ausstrahlung. Ein Bild, das mit dem Produkt nicht mehr viel zu tun hat. Dabei werden Fältchen und Rötungen so retuschiert, dass das Gesamtbild immer noch natürlich wirkt. Der Kunde soll das Gefühl haben, dank des Produktes auch so aussehen zu können.
Das steckt in den meisten konventionellen Cremes: Mineralöle, Erdöl, Parabene, Silikone, PEGs.
Schon seit sehr vielen Jahren verwenden Kosmetikhersteller Rohstoffe aus Mineralöl als Basis der Rezepturen.
Schadstoffe in Kosmetika sind nichts Ungewöhnliches. Vor allem starker, langhaltender Duft oder eine unnatürliche Farbe (z.B. eine grelle Farbe) sind deutliche Anzeichen. Für die Haut und den Körper stellen diese Schadstoffe häufig eine echte Bedrohung dar. Sie sollen die Produkte länger haltbar machen und eine gleichbleibende Qualität sichern. Meist werden diese Schadstoffe genutzt, da sie viel günstiger sind als hochwertige Pflanzenöle.
Solche Inhaltstoffe wie Silikone erzielen einen „wunderbaren Sofort-Effekt“, der natürlich von vielen Kundinnen gewünscht wird. So lassen sie z.B. kaputtes Haar glänzend und gesund aussehen, und das Mineralöl gibt uns das Gefühl geschmeidiger, mit Feuchtigkeit versorgter Lippen. Der Effekt ist leider oberflächlich, und gepflegt wird die Haut dabei sicher nicht. Parabene sind wiederum dem weiblichen Hormon sehr ähnlich und stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt durcheinander zu bringen. Außerdem gibt es sogar Hinweise, dass sich diese Schadstoffe in Leber, Niere und der Lunge anreichern können.
Hauptsache, die Kosten sind niedrig.
Ein kleiner Preisvergleich macht deutlich, warum die Kosmetikindustrie diese Schadstoffe einsetzt:
Bei einem Onlinehändler für Naturwaren kosten verschiedene Pflanzenöle derzeit bis zu 50 Euro pro Liter bzw. Kilogramm: Jojobaöl ca. 43 Euro, Mandelöl ca. 35 Euro, Arganöl ca. 50 Euro. Dagegen ist Vaseline und Paraffin (auch „Weißöl“ genannt) für etwa 1 bis 5 Euro pro Kilogramm zu bekommen. Außerdem sind sie leicht zu verarbeiten und ermöglichen eine Massenproduktion. Das bedeutet aber nicht, dass sie nur in billiger Kosmetik zu finden sind, auch teure Markenprodukte enthalten das preiswerte Rohöl, das vor allem in der Industrie als Schmieröl benutzt wird.
Der Preis sagt nichts über die Qualität der Produkte aus – die Tricks der Kosmetikindustrie.
In einem Experiment wurden Kunden einmal billige und einmal teure Kosmetikartikel angeboten. Mit zielsicherer Hand griffen diese zu den teuren Markenartikeln. Warum? „Man glaube an die wertvolle teure Creme und glaube, sich selbst etwas Gutes zu tun“, so Experten. Werden wir schöner, wenn wir mehr Geld ausgeben? Halten die Produkte wirklich das, was sie versprechen?
Es gibt viele teure aber qualitativ minderwertige Produkte. Die Resultate einer ausführlichen Studie sind eindeutig: Die Konsumenten liegen falsch, wenn sie die Qualität eines Produkts vom Preis her ableiten. Die ausgewerteten Testprodukte weisen nur einen schwachen Zusammenhang zwischen Preis und Qualität auf. Das heißt: Es gibt viele Produkte, die qualitativ minderwertig und zugleich teuer sind.
Qualität erkennen Sie an den Inhaltsstoffen
Eine gute Hautcreme muss für uns im Einklang mit der Haut funktionieren und sie in ihrer natürlichen Funktion stärken. Mineralöle, Parabene, Silikone etc. als hautfremde Stoffe, haben da nichts zu suchen. Sie bieten zwar kurzfristige Effekte, jedoch leidet die Haut unter dem Mineralölfilm. Eine deutlich bessere Alternative bieten pflanzliche Öle.
Autor: Frau Mag. phil. Adrianna Jurek
Weiterführende Literatur, Quellen
Die Tricks der Kosmetikindustrie von NDR Markt: https://www.youtube.com
Rita Stiens (2006), Schöne um jeden Preis? Südwest Verlag, München
Süddeutsche Zeitung; Die großen Kosmetiklügen, von Thomas Roß berichtet: http://www.sueddeutsche.de