Succinum (fossiles Harz)
Bernstein hat für einen „Stein“ ungewöhnliche Eigenschaften: er schwimmt im Salzwasser, ist brennbar und kann durch Reibung elektrostatisch aufgeladen werden. Vom griechischen Namen „Elektron“ für Bernstein stammt das Wort für Elektrizität.
Der Bernstein, ursprünglich „Brennstein“, ist eigentlich ein versteinerter Harztropfen. Im Tertiär dürften aus riesigen Kiefernwäldern ungeheure Mengen an Harz ausgetreten sein. Durch Jahrtausende machte der Saft dieser vitalen Kiefernarten einen Härtungs- und Klärungsprozess durch und wird auch heute noch vom Meer angeschwemmt. Das Hauptvorkommen des europäischen Bernsteins liegt an den Küsten der Ostsee. Man findet ihn aber auch in Sizilien, Rumänien, Afrika und Südamerika.
Betrachtet man einen durchsichtigen Bernstein, so scheint ein goldenes Licht in dem warmen Stein zu schimmern. Dieser goldene Glanz hat die Menschen seit jeher fasziniert. Schon der Mensch der Steinzeit verwendete den Bernstein und stellte daraus Kultgegenstände her. Da sich Bernsteine aufgrund seiner langen Brenndauer gut zum Räuchern eignet, war er in der Antike sehr begehrt. Griechen und Römer trieben intensiven Handel mit diesem Stein. In vielen Legenden und Mythen wird der Bernstein in Zusammenhang mit der Sonne gebracht. Als der Sonnengott Helios seinem Sohn Phaeton erlaubte den Sonnenwagen zu lenken, konnte dieser den Wagen nicht auf der richtigen Bahn halten und wurde vom Blitz des Zeus erschlagen. In Trauer um ihren Bruder verwandelten sich die Töchter des Sonnengottes in Bäume und ihre Tränen erstarrten zu Bernstein.
Der Bernstein trägt in sich die Kraft der jungen Erde und wendet sich auch in uns an unsere Jugendkräfte. Die „Tränen der Sonne“, wie Bernstein stets genannt wurde, fördern das innere Licht und können helfen froh in die Zukunft zu blicken. Bewährt hat sich Bernstein insbesondere zur Unterstützung des zahnenden Kindes sowie zur Kräftigung der stillenden Mutter.