Umstellung auf Naturkosmetik: gut für Ihre Haut und Ihr Gewissen

Von konventioneller zu Naturkosmetik – ein Weg zu gutem Hautgefühl, gutes Gewissen inklusive

Sie haben genug von Chemie in Ihrer Kosmetik und wollen Ihre Haut nicht mehr mit billigen Erdölderivaten, Silikonen, hormonwirksamen Stoffen und einem Wasseranteil von bis zu 90% belasten? Nährende Pflanzenöle, schützende Wachse und pflanzliche Extrakte sollen Ihre Haut nun versorgen?

Eine gute Entscheidung sowohl für Ihre Haut als auch für Ihr Gewissen, bei der jedoch einiges gewusst werden sollte.

thumbnail largeUmstellung auf Naturkosmetik lohnt sich

Mit der Umstellung auf Naturkosmetik lassen Sie nur mehr Rohstoffe an Ihre Haut, die die natürliche Funktion der Haut unterstützen und nicht blockieren. Entscheiden Sie sich für Bio-Naturkosmetik, entscheiden Sie sich gleichzeitig für fairen Handel und für Nachhaltigkeit.

Haut und Haare können auf die Umstellung von konventioneller auf Naturkosmetik reagieren

Viele Monate, vielleicht sogar Jahre haben Sie konventionelle Kosmetik verwendet. Diese war unter Umständen sogar recht teuer – darauf kommt es nicht an. Die Bausteine konventioneller Kosmetik sind zumeist billige Erdölderivate, synthetische Silikone und vor allem ein enormer Anteil an Wasser.

>>Mandorla-Blog: „Feuchtigkeitscremes – Irrweg bei trockener Haut“

Erdöle und Silikone bilden einen dünnen Film auf der Haut, der die Haut abschließt und die Flüssigkeit darunter staut. Man nennt diesen Prozess in der Fachsprache „Okklusionseffekt“. Das in Feuchtigkeitscremes im Übermaß enthaltene Wasser und der eigene Schweiß können nicht mehr entweichen. Die Haut quillt auf und wirkt vordergründig gut versorgt. Spätestens nach der abendlichen Gesichtsreinigung ist die wahre Wirkung zu spüren: ohne ständiges Nachcremen – sei es mit Gesichtspflege, Lippenkosmetik oder Körpercremes kann man es nicht mehr aushalten.
Durch den Wasserstau dringen chemische Wirkstoffe und hormonell wirksame Substanzen - wie die gängigen Konservierungsmittel „Parabene“ - bis in das Unterhautgewebe ein. Durch moderne technische Prozesse erzeugte kleinste Partikel (Liposome, Nanopartikel, etc.) dringen besonders tief in die Haut ein und bilden regelrechte Hautdepots.

>>Mandorla-Blog: „Schöne Versprechen – die großen Kosmetiklügen“

Verwendet man nun Naturkosmetik, die vor allem aus pflanzlichen Ölen und Wachsen besteht, wird die Haut wieder durchlässig, kann atmen. Schweiß und andere Stoffe, die in die Unterhaut eingedrungen sind, werden wieder ausgeschieden, gleichsam „entgiftet“. Am Beginn der Umstellung auf Naturkosmetik kann es daher zu einem „Ausblühen“ der chemischen Inhaltsstoffe der alten Kosmetika kommen – eine vorübergehende Phase mit Pickeln und Hautirritationen kann die Folge sein. Die Zellteilungsrate, die durch den Wasserstau (Okklusion) unter konventioneller Kosmetik verlangsamt war, normalisiert sich wieder. Vorübergehend kann die Haut auch stärker abschuppen und sich so letztendlich wieder regenerieren.

Keine Angst vor der Umstellung auf Naturkosmetik

Nicht jeder Umsteiger zeigt diese Symptome. Außerdem sind sie nur eine Phase! Nach zwei bis drei Wochen bessert sich das Hautbild wieder. Spätestens nach zwei Monaten haben Sie es geschafft: Die Haut ist vollständig entgiftet, erneuert und erstrahlt in neuem Glanz.
Geben Sie in der Anfangsphase nicht auf; steigen Sie nicht wieder auf Ihre alte Kosmetik um. Kombinieren Sie auch niemals konventionelle und „Grüne Kosmetik“ gleichzeitig. Sie verwirren Ihre Haut.

So unterstützen Sie Ihre Haut in Unterstützung in der Umstellungsphase

Tipp 1: Gesichtsbäder und Kompressen

Den Entgiftungsprozess, den Ihre Haut während der Umstellung auf Naturkosmetik durchmacht, können Sie mit Gesichtsdampfbädern unterstützen. Dazu stellen Sie eine Schüssel eines Teeaufgusses her und geben noch etwas Speisesalz oder Totesmeersalz hinzu. Als Kräuter für den Teeaufguss eigenen sich besonders: entzündungshemmende Kamille oder auch Ringelblume, weiters Gänseblümchen-, Schachtelhalm oder Stiefmütterchenkraut, die auch gegen Akne wirken oder reinigendes Brennnesselkraut sowie Birkenblätter. Sie können den Teeaufguss auch für Kompressen nach der Gesichtsreinigung verwenden. Die Entgiftung des gesamten Körpers und damit auch der Haut unterstützen Sie mit Basen- oder Solebädern.

Tipp 2: Hautunreinheiten naturkosmetisch abdecken

Bedecken Sie anfänglich auftretende Unreinheiten nach dem Auftragen der neuen Gesichtspflege ausschließlich mit naturkosmetischen Pudern oder Make-ups.  

Tipp 3: Öfter mal nachcremen

Sollten Sie zu Beginn - durch den plötzlich fehlenden Okklusionseffekt (vgl. oben) - ein trockenes Hautgefühl haben, ist es eine Möglichkeit, kurzfristig tagsüber mit Ihrer neuen Gesichtspflege nachzucremen. Nach ca. einer Woche wird sich Ihre Haut an den geringeren Feuchtigkeitsanteil gewöhnt haben und ein einmaliges Auftragen der Gesichtscreme am Morgen wird genügen, damit sich ein gutes Hautgefühl einstellt.

Tipp 4: Eine kleine Menge Öl als Nachtpflege

Die konventionelle Nachtcreme hat Ihre Haut auch in der Nacht nicht atmen lassen. Verwenden Sie, bis Sie es ohne Nachtcreme aushalten, eine kleine Menge eines hautpflegenden pflanzlichen Öles (Mandelöl, Arganöl, Jojobaöl, etc.) ohne Wasseranteil.
Link: zu Mandorla-Blog „Nachtpflege – notwendig oder problematisch“

Tipp 5: Ausreichend trinken

Sollten Sie ein „Trinkmuffel“ sein, empfiehlt es sich in der Umstellungsphase mindestens 2-3L Wasser oder ungesüßten Kräutertee zu trinken. Die oral aufgenommene Flüssigkeit fördert den Entgiftungsprozess und befeuchtet die haut Haut von innen her.

Tipp 6: Geduld zahlt sich aus

Und ganz wichtig: haben Sie Geduld mit Ihrer Haut – bald erstrahlt sie in neuem Glanz

Resümee: Umstellung auf Naturkosmetik lohnt sich

Manchmal kann es bei der Umstellung von konventioneller Kosmetik auf Naturkosmetik zu vorübergehenden Hautirritationen, Rötungen, Unebenheiten oder Symptomen trockener Haut kommen. Das ist ein Ausdruck für den Entgiftungsprozess, mit denen die chemischen Rückstände konventioneller Pflege aus der Haut befördert werden. Mit ein paar Tricks und Hausmitteln ist diese Phase schnell überwunden. Durch die Pflege mit Naturkosmetik gelangen an die Haut nur mehr nährende Pflanzenöle und schützende Wachse. Die Haut kann endlich wieder atmen. Schließlich wird durch einen Umstieg auf Bio-Naturkosmetik Fair-Trade-Handel und nachhaltiges Wirtschaften unterstützt. Freuen Sie sich mit gutem Gewissen über Ihre schöne Haut!

Autor: Frau Mag. pharm. Alba Steinlechner

Weiterführende Literatur, Quellen

Stiens Rita (2006), Schön um jeden Preis, Südwest Verlag, München

Natural Beauty Online Redaktion, Umstieg auf Naturkosmetik, Quelle: http://naturalbeauty.de/magazin/magazinarchiv/umstieg-leichtgemacht-von-konventionell-zu-bio/,

Schmidt-Kulbe, Dr., Irrwege der Kosmetikindustrie, Quelle: http://www.drschmidtkulbe.de/aesthetische-medizin/irrwege-der-kosmetikindustrie/,

Die Zeit Online, Hamburg, Quelle: http://www.zeit.de/politik/2009-10/risiken-nanotechnologie

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