Hypericum perforatum (Johanniskrautgewächse, Hypericaceae)
An sonnigen Stellen und am Wegesrand leuchtet uns im Hochsommer mit weit geöffneten Blüten das Johanniskraut entgegen. Hält man ein grünes Blatt oder ein Blütenblatt gegen das Licht, so kann man kleine Löcher - Tüpfel - sehen, in denen sich rotes Öl befindet.
Das goldene Sonnenlicht wird gleichsam herabgedunkelt und gespeichert in dem roten Öl, dem Johannisblut.
Das rote Öl, der ausdauernde Charakter der Pflanze, die Hingabe an die Sonne beim Blühen und die vielfältige Heilkraft mögen Grund dafür sein, dass dem Johanniskraut sogar Zauberkräfte beigemessen wurden. Johanniskraut stand im Ruf, vor Blitzschlag, ja sogar vor dem Teufel zu schützen.
Johanniskraut wurde als Tee, stets aber auch als Ölauszug verwendet. In jedem Bauerngarten fand man die leuchtend gelb blühende Pflanze.
Die Lichtkräfte, die diese Pflanze schenkt, unterstützen und durchlichten den unteren Menschen. Die aufhellende Wirkung des Johanniskrautes wurde auch verwendet, um das innere Licht zu kräftigen, um die Seele zu durchleuchten.