Myrrha - Harz des Myrrhenbaumes, Commiphora myrrha (Balsambaumgewächse, Burseraceae)
Myrrhe ist ein Gummiharz, das von duftenden Bäumchen in Ländern am Roten Meer gewonnen wird. Der Name kommt aus dem Arabischen (mur = bitter). Myrrhe enthält Bitterstoffe, Gummi, ätherisches Öl und Harz. Das Harz tritt von selbst aus oder wird durch Einschneiden gewonnen. Der kleine Baum wird bis zu 3 m hoch, hat starke, knorrige, mit Dornen versehene Äste und ist nur spärlich beblättert.
Die Myrrhe wurde zu kultischen Zwecken, bei Räucherungen, bei Salbungen aber auch bei Einbalsamierungen im alten Ägypten verwendet. In der Griechischen Mythologie wurde die Myrrhe in Zusammenhang mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit und Liebe gebracht. Aus der Myrrhe wurde der wunderschöne Adonis geboren, der zum Teil in der Unterwelt bei Persephone zum Teil bei Aphrodite aufwuchs.
Myrrhe hat auch in der christlichen Tradition - als eine der Gaben für das Jesuskind - eine besondere Bedeutung. Im Gegensatz zum Weihrauch tritt das Gummiharz des Myrrhenbäumchens freiwillig hervor, hat einen bitteren Geschmack und duftet auch, ohne verräuchert zu werden. Das Myrrhenbäumchen bleibt im Vergleich zum Weihrauchbaum gedrungener, hat Dornen und weniger Blätter. Durch diesen Gegensatz der im selben Gebiet wachsenden harz-liefernden Bäume war die Myrrhe für unsere Vorfahren Symbol für den Willen, der in der Lage ist, Niederes zu überwinden und in Höheres zu verwandeln. Oft wurde der Myrrhen-Bringer als junger König dargestellt, der seine Kraft zur Selbstüberwindung dem Kinde darbringt.
Im menschlichen Organismus ist der Wille im Stoffwechselbereich tätig. Durch die Willensunterstützung, die die Myrrhe bieten kann, werden einige der üblichen Verwendungs- und Wirkungsgebiete der Myrrhe verständlich. Für die Mundhöhle und den Verdauungstrakt wurde Myrrhe ebenso verwendet wie für eine konsolidierende Wirkung auf das Hautbild.