Crataegus monogyna, C. laevigata (Rosengewächse, Rosaceae)
Der in Europa beheimatete Weißdorn, auch Hagdorn genannt, ist meist ein Strauch, kann aber auch die Höhe eines kleinen Baumes erreichen. Man findet diesen Vertreter der Rosengewächse am Waldesrand, auf Böschungen, in Hecken und Gebüschen, aber auch einzeln stehend.
Die meist dreiteilig gelappten Blätter glänzen oberseits in sattem Grün und sind auf der Unterseite heller. In Dolden angeordnet stehen die weißen, schwer duftenden Blüten an den Spitzen der Zweige. Die roten Staubbeutel geben den Blüten ein charakteristisches Aussehen. Im Herbst werden die Zweige durch die roten Früchte, auch Mehlbeeren genannt, wieder sichtbar. Die Mehlbeeren gleichen vom Aufbau her Äpfeln, daher zählt der Weißdorn neben Birne, Quitte oder Mispel zur Untergruppe der Kernobstgewächse. Früchte und Blüten verströmen einen eigentümlichen Geruch. Der Weißdorn ist bevölkert von Fliegen, Käfern und anderen Insekten; Vögel essen gerne die Früchte.
Das zähe, harte Holz wurde zur Herstellung von Stöcken oder Gerätestielen verwendet. Weißdorn soll - neben Schlehe und Rose - die Hecke um das Dornröschenschloss gebildet haben. Wenn man wissen will, warum unter diesem Strauch wenig Gras wächst, so gibt es dafür eine geheimnisvolle Erklärung: unter dem Weißdorn tanzen jede Nacht die Elfen. Zu Heilzwecken wurde der Weißdorn im Altertum nicht verwendet. Ab dem Mittelalter nutzte man jedoch seine Heilkraft vor allem zur Unterstützung der menschlichen Mitte und der Herzenskräfte. Weißdorn befreit vom Gefühl der Bedrängung - auch in seelischer Hinsicht. Blühender Weißdorn formt und klärt, bei den Früchten steht vor allem die befreiende, stärkende Dynamik im Vordergrund.