Rosmarinus officinalis (Lippenblütler, Lamiaceae)
Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler. Die Lippenblütler zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Duftartige, das ansonsten vor allem für den Blütenbereich typisch ist, in alle Pflanzenteile bringen. Melisse, Salbei, Thymian, Lavendel, etc. sind neben dem Rosmarin bekannte Heil- und Würzkräuter aus dieser Familie.
Rosmarin nimmt hier eine ganz besondere Stellung ein, da er über das Duftartige, das ätherische Öl hinaus auch zusammenziehende, konzentrierende Gerbstoffe und erweckende Bitterstoffe enthält. Dadurch ist auch seine vielfältige Verwendungsmöglichkeit erklärbar.
Beheimatet ist Rosmarin in den Mittelmeerländern, wo er in Küstennähe vorkommt. Im ersten nachchristlichen Jahrhundert kam er über die Alpen und ist rasch im restlichen Europa bekannt und beliebt geworden. Viele Volkslieder erzählen vom Rosmarin; Rosmarin wurde dem Weihrauch zum Räuchern von Haus und Hof beigegeben; in vielen Gegenden trägt der Bräutigam im „Büscherl“ am Revers auch Rosmarin. Neben der kultischen und gesellschaftlichen Verwendung wurde und wird Rosmarin als Gewürz besonders für Fleisch und Fisch eingesetzt. Er hat die vorteilhafte Eigenschaft, im Gegensatz zu vielen anderen Gewürzen auch bei längerer Kochzeit sein Aroma nicht zu verlieren.
Als Bad, zum Einreiben oder zur Einnahme eingesetzt sind die Möglichkeiten des Rosmarins ausgesprochen vielfältig: Rosmarin kräftigt und stärkt bei Abgespanntheit oder Überarbeitung und beruhigt bei großer Erschöpfung. Er belebt und durchwärmt und kann daher zur Unterstützung der Unterleibstätigkeit eingesetzt werden. Er regt die Blutzirkulation an, entkrampft und erleichtert, ist daher eine beliebte Hilfe bei schweren Beinen besonders in der heißen Jahreszeit.