Matricaria chamomilla (Korbblütler, Asteraceae)
Eine der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Heilpflanzen ist die echte Kamille. Diese anspruchslose Pflanze findet man an Wegrändern, auf Äckern oder auf kargen, der Sonne ausgesetzten Böden. Charakteristisch sind die fadenartig geteilten grasgrünen Fiederblätter.
Die langgestielten Blütenköpfchen bestehen aus gelben Scheibenblüten im Inneren, umgeben von einem Kranz weißer Strahlenblüten. Die Kamille zählt demnach zur Familie der Korbblütler. Die Kamille liebt Wärme und Licht. Dies führt zur Bildung des sanft duftenden ätherischen Öles, lokalisiert vor allem in den sonnenzugewandten Pflanzenteilen, den Blütenköpfchen. Das durch Destillation gewonnene ätherische Öl dieser Pflanze ist – im Gegensatz zu den meisten anderen ätherischen Ölen – blau gefärbt. Die Beziehung zum Element Luft zeigt sich in den stark fiederteiligen Blättern, aber auch in der Tatsache, dass die echte Kamille einen hohlen Blütenboden besitzt. Somit ist die Kamille auch im Licht und Wärme zugeneigten Pol der Pflanze durchlüftet ist.
Die Verwendung der Kamille geht bis ins Altertum zurück. Oft wurde diese Pflanze als Frauenkraut bezeichnet. Tatsächlich leitet sich das Wort „Matricaria“ vom lateinischen „mater“ (=Mutter) ab. So wurde die Kamille zum Beispiel zur Unterstützung des Unterleibsgeschehens, aber auch zur Vorbereitung der Geburt herangezogen. Eingesetzt wurde und wird die Kamille in Form des bekannten Kamillenblütentees, aber auch zur Bereitung von Bädern, Umschlägen, Spülungen, Dampfbädern oder Salben.
Die echte Kamille hat nicht nur eine enge Verbindung zu Wärme und Licht, sondern ist bis in die Blütenköpfchen hinein gut durchlüftet. Die Kamille schützt, beruhigt, wärmt sanft und edel.